Vergebung – das ist wohl in allen Religionen ein wichtiger Begriff. Im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung der CJP und dem Forum für Zeitfragen gingen Dina Herz (Seelsorgerin), Arlinda Amiti (islamische Studienleiterin beim Forum) sowie Regula Tanner (Studienleiterin Forum) aus Sicht von Judentum, Islam und Christentum diesem Begriff und seiner Bedeutung nach.

Im Laufe der von Peter Bollag (jüdischer Projektleiter CJP) moderierten Veranstaltung erzählten die drei Podiumsteilnehmerinnen u.a. je eine Geschichte aus ihrer Religion, die mit dem Begriff zusammenhängt. Daraus ergab sich eine überaus lebendige Diskussion über den Begriff «Vergebung», dabei ging es sowohl um die Vergebung zwischen G tt und Mensch, aber auch zwischen Mensch und Mensch.

Den aktuellen und politischen Einstieg des Abends hatte Dina Herz besorgt: Die seit fast 40 Jahre in Israel lebende gebürtige Baslerin war direkt aus München angereist. Dort hatte sie als Dolmetscherin, was ihr zweiter Beruf ist, an den Gedenkfeiern zum 50. Jahrestag der Anschläge auf israelische Sportler an den Olympischen Spielen teilgenommen. Gerade bei diesen Gedenkfeiern hatte der Begriff «Vergebung» eine ganz wichtige Rolle eingenommen, beispielsweise wie stark die Angehörigen der Ermordeten Tätern, aber auch Behörden, vergeben können.

Dina Herz bestritt dann mehrheitlich auch den zweiten Teil des Abends, als sie einige Fälle aus ihrer Praxis als israelische Seelsorgerin schilderte, in denen es ebenfalls um Vergebung, diesmal aber vor allem aus Alltagssicht, ging.

Die anschliessende sehr lebhafte Diskussion, an der sich zahlreiche Personen aus dem Publikum beteiligten, zeigte auf, dass der Begriff in ganz verschiedene Bereiche menschlichen Zusammenlebens hineinspielt und darum eine grosse Aktualität hat.