Rückschau

Rückschau – Reise nach Thessaloniki
Vom 19.-24. Oktober verbrachte eine Gruppe mit 25 Personen einen spannende Zeit in Thessaloniki, dem Jerusalem des Balkans, u.a. auch auf jüdischen Spuren
Datum

19.-24. Oktober 2024

Zeit


Ort

Thessaloniki

Thessaloniki war eine Reise wert


Bereits zum zweiten Mal organisierten die CJP zusammen mit der Basler

Griechenland-Spezialistin Sibylle Benz Hübner eine Reise in die nordgriechische Stadt Thessaloniki.

Rund 25 Personen erkundeten während fünf Tagen die zweitgrösste Stadt des Landes, die nicht zuletzt wegen ihrer jüdischen Vergangenheit viel zu bieten hat. Entsprechend war diese jüdische Geschichte ein sehr wichtiger Bestandteil der Reise. So besuchten die Teilnehmenden am ersten Tag der Tour verschiedene Synagogen, die zum Teil nicht mehr, in anderen Fällen aber doch noch benutzt werden.

Die Jüdische Gemeinde der Stadt zählt heute noch ca. 900 Mitglieder und hat mit Rabbiner Jitzchak Dayan, dem langjährigen (sephardischen) Oberrabbiner der Jüdischen Gemeinde von Genf, einen profilierten Torah-Gelehrten an der Spitze, der einige der Teilnehmenden am Schabbat-G ttesdienst sehr herzlich begrüsste. Ausserdem gibt es mit dem Chabad-Center im Hotel Astoria (in dem ein Teil der Reiseteilnehmenden

auch untergebracht war) einen weiteren jüdischen «Hotspot».

Besucht wurde auch das sehenswerte Jüdische Museum, welches die Geschichte der religiösen Minderheit dokumentiert: So waren vor dem Zweiten Weltkrieg von ca. 300 000 Einwohnerinnen und Einwohnern zeitweise nicht weniger als 80 000 jüdisch. Im Holocaust wurden die jüdischen Griechinnen und Griechen ab 1941 dann systematisch verfolgt und ermordet. Von 50 000 Deportierten (darunter 12 000 Kinder) kamen gerade mal 2000 nach 1945 zurück. Aus verschiedenen Gründen, so

erfuhren die Reiseteilnehmenden auf ihrer Tour, gab es im offiziellen

Griechenland lange keine Erinnerung an diesen Völkermord. Heute erinnert u.a. ein Schoa-Denkmal auf dem zentralen «Platz der Freiheit» an diese dunkle Epoche der griechischen Geschichte.

Neben einer gemeinsamen Schabbat-Feier und dem Besuch eines griechisch-orthodoxen G’ttesdienstes gab es aber genügend Zeit, sich auch die weiteren Highlights von Saloniki anzueignen, etwa die verschiedenen Märkte der Stadt.

Und abgerundet wurde die Reise durch den Besuch eines denkwürdigen Konzertes: Das Philharmonische Orchester von Sofia zeichnete dafür verantwortlich. Die Bekenntnisse zu einer Freundschaft zwischen den beiden EU-Staaten Griechenland und Bulgarien (die noch immer durch Grenzkontrollen getrennt sind) empfanden einige der Reiseteilnehmenden auch als ein hoffentlich positives Signal für den noch immer schwelenden Nahost-Konflikt, der sich in Form strenger Sicherheitskontrollen auch in Thessaloniki manifestierte.

Die 25 Teilnehmenden genossen auch immer wieder die Möglichkeit zum

Gespräch untereinander, war doch die Gruppe auch religiös und konfessionell gemischt – ganz unserem Grundsatz verpflichtet: Wir sprechen miteinander, nicht übereinander.