Ein Stück Erinnerungskultur besuchten wir, eine Gruppe von 20 Personen, zunächst an der Stolperschwelle an der Grenze bei Riehen, dann begaben wir uns zu den Stolpersteinen in Lörrach.

An der Grenze erinnert die Stolperschwelle an die über 30 000 Menschen, welche Rettung in der Schweiz gesucht hatten, dort aber abgewiesen oder ausgeschafft wurden. Gabriel Heim, Schweizer Publizist und Regisseur und Vorstandsmitglied des Vereins Stolpersteine Schweiz erzählte eindrücklich von der Haltung und dem Umgang der Schweizer Politik und der Behörden mit den verzweifelten Flüchtlingen und brachte uns eindrücklich einzelne Schicksale näher.

Anschliessend machte sich die Gruppe auf den Weg nach Lörrach, wo wir auf dem Marktplatz mit der Führung zu einzelnen Stolpersteinen unter der kundigen Leitung vom Lörracher Städteführer Alfred Draendle starteten. Von den momentan etwa 25 Stolpersteinen in Lörrach konnten wir nicht alle besuchen, sondern konzentrierten uns auf diejenigen im Stadtzentrum. Wir erinnerten uns an Menschen, die wegen des §175 (Homosexualität) oder psychischen Erkrankungen Opfer des Nationalsozialismus wurden und natürlich an die über 100 jüdischen Menschen aus Lörrach, und Tausende jüdische Menschen im badischen Raum, die meist im Oktober 1940 zunächst nach Gurs in Frankreich, später dann in verschiedene KZs verschleppt wurden. Mit viel Herz erzählte uns Herr Draendle einzelne Schicksale, die nicht vergessen werden dürfen. Den Stadtrundgang beendeten wir vor der neuen Synagoge in Lörrach, die im Jahr 2008 eröffnet worden ist und seit einem Jahr auch von einem Zaun geschützt werden muss.