Rund 40 Teilnehmende trotzten den heissen Temperaturen, die auch am 11. September 2023 in unseren Breitengraden noch herrschten, und nahmen an der Exkursion in die beiden Surbtaler Dörfer Endingen und Lengnau, im Volksmund auch «Judendörfer» genannt, teil. Diese wurde zum zweiten Mal von den Christlich-Jüdischen Projekten (CJP) gemeinsam mit dem Zürcher Institut für Interreligiösen Dialog (ZIID) veranstaltet und stand unter der bewährten Leitung der lokalen Guide Lydia Spuler.

Nach dem Besuch der Synagoge in Lengnau, mit dem die Gäste vor allem in die Vergangenheit der jüdischen Gemeinschaft der beiden Dörfer abtauchte, gleichzeitig aber auch Spannendes und Wissenswertes über die jüdische Religion und den jüdischen Alltag auf dem Dorf erfuhr, begab man sich ins nahegelegene Jüdische Altersheim Margoa, wo das koschere Mittagessen serviert wurde. Wie schon im letzten Jahr war das Heimleiter-Ehepaar Esther und David Krammer beim Essen anwesend und David Krammer gab wiederum eine nicht nur tierisch ernst gehaltene Einführung in die koschere Küche.

Weiter ging es mit dem Besuch des zwischen den beiden Dörfern gelegenen Jüdischen Friedhofs, ehe die Führung in Endingen fortgesetzt wurde und dort später auch endete. Die mächtige und sehr eindrucksvolle Synagoge war ebenso Bestandteil der Tour wie der Besuch der früheren Mikwa (rituelles Tauchbad), ein um 1867 von einem Badener Architekten geplantes und erbautes Haus. Dieses wurde erst seit kurzem für Besucherinnen und Besucher freigegeben, nachdem die dortige

Liegenschaft vor einiger Zeit in den Besitz des Vereins Doppeltür, bzw. einer nahestehenden Stiftung, übergegangen war. Die Führung durch das jüdische Endingen hat damit einen neuen, spannenden Zusatz erhalten.

Einmal mehr wusste Tour-Guide Lydia Spuler die Gäste mitzunehmen auf diese besondere Zeitreise, die spannender kaum hätte verlaufen können.