Mit einer kundigen lokalen Tourismus-Führerin erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vermutlich einiges an neuen Informationen über die Geschichte der jüdischen Schweizerinnen und Schweizer. Zur Führung gehörten selbstverständlich die beiden Synagogen von Endingen und Lengnau, dazu aber auch weitere Teile des sogenannten «Jüdischen Kulturweges». Dass es im Surbtal, zu dem die beiden Dörfer, in denen bis 1866, dem Beginn der Emanzipation, die Jüdinnen und Juden der Schweiz fast ausschliesslich gezwungen waren, zu leben, noch immer ein gewisses jüdisches Leben gibt, wurde dann während des Mittagessens klar.

Dieses wurde von den Teilnehmenden nämlich im Jüdischen Alters- und Pflegeheim (APH) Margoa eingenommen und zusammen mit dem Essen erfuhren die Gäste von Heimleiter David Krammer auch einiges über die koschere Küche und ihre konkrete Umsetzung im Heim. Aber auch, was es heisst, als religiöser Jude in einer ländlich-nichtjüdischen Umgebung zu leben und zu arbeiten.

Da zufällig am gleichen Tag auch noch die GV des Vereines des Alters- und Pflegeheim Margoa stattfand, fanden an diesem Sonntag doch einige Aktivitäten statt, doch hatte alles sehr gut nebeneinander Platz.

Integriert in den Besuch der beiden Synagogen war auch der Besuch auf dem Jüdischen Friedhof. Dieser ist zwischen den beiden Dörfern gelegen. Die Teilnehmenden erfuhren hier einiges über die eindrucksvolle Geschichte des «Bejs Ojlem» (hebräisch für «Friedhof»), aber auch über jüdische Begräbnis- und Grab-Rituale.

Angesichts der Tatsache, dass es für diese Exkursion eine Warteliste gab, gibt es eine gute Chance, dass diese im nächsten Jahr wiederholt werden wird.